RC Sender - Paddel Heli Einstellungen
Wie wird der Sender richtig für einen Paddelheli eingestellt
...hier beschrieben am Beispiel einer T8FG

Grundlegende Sendereinstellungen für Paddelhelikopter
Im Grunde ähneln sich die Einstellungen für die alle Heli- Modelle. Helis mit Paddelstange erfordern jedoch andere Sendereinstellungen für die Taumelscheibe als Helis mit FBL. Als Sender für diese Beispieleinstellungen dient eine Robbe/Futaba-T8FG.
Falls Du mit den Funktionen des Senders noch nicht allzu sehr vertraut bist, dann kannst Du unter RC Sender für den Modellflug mehr erfahren.
Standard Gaskurven- und Motoreinstellungen für Heli (Paddel und FBL gleich)
Die im Folgenden beschriebenen Einstellungen bieten Dir später folgende Möglichkeiten:
- Sicherheitsfunktion "MOTOR AUS"
- Sicherheitsfunktion "DREHZAHLBEGRENZER 100% - 50% - 0% Drehzahl "
- 3 Flugphasen mit beliebigen Drehzahlen
- 1. Flugphase "NORMAL" mit Gaskonstante
0%
(Motor läuft nicht) zum Testen der Steuerfunktionen des Helikopters vor dem Start bei stehendem Motor. - 2. Flugphase "GASVORWAHL 1" Gaskonstante
mit niedriger Drehzahl
zum Starten des Motors, Abheben des Helis, Schwebflug und Rundflug- 1500 -1700 U/min bei 600er Klasse
- 3. Flugphase "GASVORWAHL 2" mit
gemäßigter Drehzahl
für leichten Kunstflug- 1700 - 1900 U/min bei 600er Klasse
- 4. Flugphase "Gasvorwahl 3" mit höherer
Drehzahl
für 3D Bolzen- 1900 bis über 2000 U/min bei 600er Klasse (je nach maximal zugelassener Drehzahl der Rotorblätter)
- 1. Flugphase "NORMAL" mit Gaskonstante
0%
- Autorotation zuschaltbar (Motor aus bzw. niedrige Drehzahl)
- Akku Flugzeitüberwachung mit Countdown und Warnmeldung
Neues Modell im Sender anlegen





Weitergehendes Programmieren der Sendereinstellungen
Nachdem Du nun dieses neue Modell erstellt hast, kannst Du mit der Programmierung der Funktionen im Sender beginnen.
- 1. Bei Elektroantrieben ist eine Trennung der Kabel des Motors vom Flugregler unbedingt notwendig, denn es besteht hohe Verletzungsgefahr bei versehentlichem Motoranlauf! Gehe hier bitte kein Risiko ein und ziehe mindestens zwei der drei Kabel zum Motor ab!
- 2. Falls Du nicht ganz sicher bist, ob die Servohebel auch wirklich in Neutralstellung auf den Servos montiert sind, dann schraub diese zunächst komplett ab. Es könnte sonst unter Umständen zu Beschädigungen an den Servos oder am Heli kommen.
- Die Rotorblätter können abmontiert werden. Um die Funktion des Flugreglers zu prüfen werden später sowieso die Rotorblätter und die Heckrotorblätter entfernt. Bis dahin bleiben die beiden Kabel zwischen Flugregler und Motor getrennt.
Binden des Empfängers an den Sender (falls noch nicht geschehen)
Zuerst wird der Sender eingeschaltet und dann erst der Empfänger. Eventuell muss der Empfänger noch an den Sender gebunden werden. Wie das geht, findest Du in der Beschreibung des Empfängers. Gibt es Probleme beim Binden des Empfängers an den Sender, dann versuche den Modus von „MULT“ auf „7KANAL“ oder umgekehrt zu wechseln. Einen 7 Kanal Empfänger musst Du auch mit der Frequenzeinstellung "7KANAL" binden!
Zum Binden unbedingt alles was „funkt“ außer Reichweite bringen (Mobiltelefon, Schnurlostelefon, W-LAN Router usw.). Den Empfänger solltest Du zum Binden dicht an den Sender bringen! Bei manchen Sendern ist es aber auch notwendig, ein bis zwei Meter Abstand zwischen Sender und Empfänger zu haben., da sonst Störungen auftreten können.
Kontrolle der Neutralstellung aller Trimmungen im Sender
Wenn die Verbindung zwischen Sender und Empfänger funktioniert, dann bringst Du die Steuerknüppel des Senders, sowie alle Trimmungen im und am Sender auf „0 (Null)“ bzw. genau auf Neutralstellung. Normalerweise sind die Trimmungen bei einem neuen Modell alle auf Null/Neutral.
Ist der Heli nun eingeschaltet und alle Sendertrimmungen auf "0", dann stellen sich automatisch alle angeschlossenen Servos in ihre Neutralstellung. Jetzt kannst Du die Servohörner (bei Neutralstellung der Steuerhebel am Sender) wieder an die Servo
Laufrichtungen der Servos einstellen
Ist bis hierhin alles in Ordnung, dann stellst Du im Sender die die Laufrichtung der TS Servos für Kollektivpitch richtig ein.
Hebt und senkt sich die Taumelscheibe beim Bewegung des Pitchknüppels am Sender? Alle TS- Servos müssen sich bei Veränderung des kollektivem Pitch in die gleiche Richtung bewegen. Läuft ein Servos entgegengesetzt, dann musst Du im Sender die Bewegungsrichtung für den Kanal des falsch herum laufenden Servo umkehren/ invertieren.
AFR Taumelscheiben- Einstellung im Sender

Anmerkung: Stellt man den Wert für Roll von vorher +60% auf -60%, dann verändert sich die Wirkrichtung der Servos. Was vorher Roll nach rechts war wird dann Roll nach links und umgekehrt.

Gaskurven/ Flugzustände einstellen
Nun werden noch die Gaskurven eingestellt. Hast Du einen Elektro- Heli so empfehle ich Dir, den Helikopter mit festen Gaskurven (Motordrehzahl) zu betreiben. Das bietet einige Vorteile. Das bedeutet, dass der Heli mit fester Rotordrehzahl laufen soll, unbeeinflusst vom Pitch. Dank Flugregler, der die Drehzahl konstant hält, ist das möglich. Dazu können ein bzw. zwei Kippschalter der Gasvorwahl (Drehzahlvorwahl) zugeordnet werden. Bei der T8FG empfiehlt sich ein Drei-Stufenschalter, mit dem Du später zwischen drei Flugphasen (Gaskurven) wechseln kannst.




So könnten die verschiedenen Flugzustände aussehen
- Normal
- Motor noch aus, Servos und Gyro bzw. Funktion FBL Elektronik testen möglich
- Gasvorwahl 1
- zum Anlassen des Motors und zum Schweben bei niedriger Drehzahl
- Gasvorwahl 2
- für Rundflüge bei gemäßigter Drehzahl
- Gasvorwahl 3
- höhere Drehzahl für 3D-Bolzen
- Autorotation (auf separatem Schalter)
- zum Proben des Ernstfalles (Autorotationslandung), zum Abschalten des Motors ohne Veränderung der Pitchkurve
In Autorotation immer nur aus der höchsten Drehzahl heraus schalten, damit der Rotor auch genügend Drehzahl für eine Autorotationslandung hat.
Die Drehzahlen und die Form der Gaskurven sind
auch immer abhängig von persönlichen Vorlieben und
auch vom verwendeten Rotorblatt und der Helikopter-
Größe!
Bei Elektromodellen und Verbrennern mit Drehzahlreglern
bietet sich eine „Gerade“ als Gaskurve an, eine Gaskonstante
bei Verbrennern ohne Drehzahlregler ist jedoch nicht
unbedingt zu empfehlen, da der Motor bei 0°- Pitch
weniger Leistung braucht als unter Last. Ohne das
Absenken der Kurve um den neutralen Pitchbereich würde
der Verbrenner- Motor extrem auftouren. Für Verbrenner
ohne Drehzahlregler stellt man deshalb bei symmetrischer
Pitcheinstellung (maximaler positiver und negativer
Pitchwinkel gleich groß) eine V- Kurve ein.
Gaskurvenbeispiele für Verbrenner und Elektro
Hier ein Gaskurven- Beispiel für einen Verbrenner ohne Drehzahlregelung

- Normal: von 0 bis etwa 65 Prozent ansteigend. Diese Einstellung dient zum Hochlaufenlassen des Motors und zum Abheben des Helikopters. Ist der Pitch- Steuerhebel ganz unten (minimale Gasposition), dann dreht der Motor im Standgas. Bewegt man den Hebel dann langsam nach oben, steigt die Motordrehzahl langsam an. Man hebt mit diesem FZ ab und schaltet dann auf FZ 1 um.
- FZ 1: eine V-Kurve mit niederer Drehzahl für gemütliches Schweben und Rundflug
- FZ 2: eine V-Kurve mit mittlerer Drehzahl für
schnellen Rundflug und Soft 3D
- FZ 3: eine V-Kurve mit höherer Drehzahl für härtere Gangarten
Während des Fluges kann zwischen den Flugzuständen
hin und her geschaltet werden. Die Umschaltung zwischen
den Flugzuständen kann man leicht mit insgesamt zwei
Kippschaltern realisieren.
Zum Einschalten der Autorotation wird ebenfalls
ein Schalter zugeordnet, der den Vergaser schließt
und so den Motor abstellt bzw. im Standgas weiter
laufen lässt. Damit ist es Dir möglich, wieder auf
eine andere Gaskurve umzuschalten, falls Du Probleme
während der Autorotationslandung bekommst. Ist der
Motor nämlich aus, dann bleibt er auch aus.
Es ist auch möglich, einen Drehzahlregler am Verbrenner
zu verwenden.
Hier ein Gaskurven- Beispiel für einen Elektroheli oder einen Verbrenner mit Drehzahlregler

- Gaskurve NORMAL: eine Gaskonstante auf Motordrehzahl = 0, zum Einschalten des Heli und Testen der Servofunktionen vor dem Start. Wird von NORMAL in FZ 1 umgeschaltet, dann läuft der Motor langsam hoch.
- Gaskurve FZ 1: eine Gaskonstante bei T-Rex 600 etwa 1600 U/min, für gemütlichen Rundflug
- Gaskurve FZ 2: eine Gaskonstante bei T-Rex 600 etwa 1750 U/min, für leichten Kunstflug
- Gaskurve FZ 3: eine Gaskonstante bei T-Rex 600 etwa 1900 U/min, für 3D
- zusätzlich wird bei Bedarf ein Flugzustand "Autorotation" angelegt, für Anfänger ist das noch jedoch noch nicht relevant.
Während des Fluges kann zwischen den Flugzuständen hin und her geschaltet werden. Vorsicht ist jedoch geboten, damit man nicht den Flugzustand "NORMAL" aus Versehen einschaltet. Die Umschaltung zwischen den Flugzuständen kann man leicht mit insgesamt zwei Kippschaltern realisieren.
Wichtig bei Elektrohelis ist eine „Motor- AUS“ Funktion, die wiederum auf einen Schalter programmiert wird. Wenn Du den Hebel dieses Schalters dann noch mit rotem Schrumpfschlauch überziehst, dann ist dieser unverwechselbar. Ist dieser Schalter umgelegt, ist der Motor vor Anlauf gesichert.
Einstellungen im Sender für Gyro/ Kreisel
Nun musst Du noch den Kreisel programmieren und anpassen. Die T8FG bietet dazu den Menüpunkt „Kreisel“. Du kannst hier die Kreiselempfindlichkeit einstellen, sowie ein Potentiometer mit der Empfindlichkeit- Feineinstellung belegen. Außerdem kannst Du zwischen Heading Hold (AVCS) und Normalmode (Norm) auswählen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Potentiometer so mit der Kreiselempfindlichkeit zu belegen, dass in der Mittenstellung die Empfindlichkeit gleich NULL ist. Drehst Du dann von der Mittenstellung nach rechts, so erhöhst Du die Kreiselempfindlichkeit im Heading Hold Modus. Drehst Du nach links, erhöhst Du die Empfindlichkeit im Normalmodus bis zum eingestellten Maximalwert.
Mehr über Gyro/ Kreisel gibt es hier unter Gyro/ Kreisel am Modellhelikopter zu lesen.
Vor dem ersten Flug
- Nun überprüfst Du zunächst alle Funktionen (wie Motor-AUS, Gaskurven, Taumelscheibenbewegung usw.) ohne montierte Haupt- und Heckrotorblätter! Erst wenn alles einwandfrei funktioniert, werden die Rotorblätter montiert und der erste Probeflug durchgeführt. Dieser Schritt ist sehr wichtig, vor allem bei Elektromodellen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein böser Unfall passiert, weil irgendwelche Funktionen wie Gas invertiert waren, oder der Motor-AUS nicht ordnungsgemäß eingestellt war
Alle weiteren Anpassungen erfolgen im Betrieb.