Dank Ferdinand Braun, Heinrich Hertz und einigen anderen Pionieren der Radiotechnik gibt es heute die Möglichkeit kabellos zu kommunizieren - und zwar in weiten Bereichen des täglichen Lebens. Auch vor dem Hobbybereich hat die Funktechnik nicht Halt gemacht. Moderne Funktechnik (RC = Radio Controled) macht es uns heute möglich unsere Modelle ohne hinderliche Kabelverbindungen fernzusteuern.
Im Spielzeugbereich häufig zu finden sind Infrarot- Sender. Diese ähneln in der Übertragungsart den Fernbedienungen für Rundfunkgeräte, wie z.Bsp. Fernseher. Die eingeschränkte Reichweite und die stark Richtungsgebundene Abstrahlung der Signale macht Infrarot- Fernsteuerungen reichlich unzuverlässig und damit ungeeignet für den RC Modellsport.
Im RC Modellsport kommen Funkfernsteuerungen zum Einsatz, die eine stabile Fernsteuer- Verbindung zum Modell garantiern und Störeinflüsse weitestgehend eliminieren.
Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet man für Funkfernsteuersender u.a. folgende Begriffe:
Gesetzliche Regelungen bestimmen heute darüber, auf welchen Frequenzen, zu welchem Zweck und mit welchen Sendeleistungen gesendet werden darf. Anders wäre der millionenfache Einsatz der Radiotechnik im täglichen Leben gar nicht möglich.
Siehe auch:
Heli Anfänger - Welchen Sender kaufen?
Ferngesteuerte Hubschrauber Anfänger
27-MHz Band - ist in Deutschland für den Betrieb von Modellen aller Art zugelassen. Da der CB-Funk ebenfalls mit 27-MHz Band funkt, muss unter Umständen mit HF-Störungen gerechnet werden.
35-MHz Band - ist in Deutschland exklusiv für den reinen Modellflugbetrieb reserviert.
40-MHz Band - ist in Deutschland für den Betrieb von Modellen aller Art zugelassen. Der Betrieb von Modellhubschraubern in diesem Frequenzband kann mit häufigeren HF-Störungen verbunden sein kann als im 35 MHz-Band.
2,4GHz - zukunftsorientierte Technologie und eigentlich die beste Wahl
Für den Modellsport stehen in Deutschland mehrere Frequenzbänder im MHz- Bereich, sowie die zukunftsorientierte 2,4 GHz- Technik zur Verfügung.
Der größte Nachteil der Frequenzbänder 27, 35 und 40MHz ist, dass bei Flugbetrieb niemals zwei Modelle mit exakt der gleichen Frequenz (Kanal) betrieben werden dürfen. Sie würden sich gegenseitig stören, was schlimme Folgen haben könnte. Aus diesem Grunde wird bei Flugbetrieb stets eine Frequenz/ Kanalliste der einzelnen Modelle geführt. Austauschbare Steckquarzpaare, die jeweils in Sender und Empfänger solcher RC- Anlagen stecken, bestimmen die Sendefrequenz. Man muss bei Flugbetrieb unbedingt darauf achten, das nicht zwei Modelle gleichzeitig auf derselben Frequenz betrieben werden.
Die 2,4GHz RC Technik geht da andere Wege. Der Empfänger wird stets per Kennung an den Sender "gebunden". Ein Empfänger kann nur von dem Sender angesteuert werden, mit dem er gebunden ist! Man kann an einen Sender mehrere Empfänger binden, die jeweils in einem Modell verbaut sind.
Der überwiegende Teil der RC Sender funkt heute auf 2,4GHz. Ein störungsfreier gleichzeitiger Betrieb mehrerer Modelle ist ohne Probleme möglich.
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist die Bauform. Wir unterscheiden zwischen den beiden Bauformen
Mehr zum Thema Handsender und Pultsender
Weitere Unterscheidungsmerkmale von Fernsteuersendern sind neben physikalischen Eigenschaften, wie Gewicht, Abmessungen und Design der Steuermode der Fernsteuerung. Der Steuermode gibt an, mit welchen Funktionen die beiden Steuerknüppel der Fernsteuerung belegt sind. Wir unterscheiden zwischen 4 verschiedenen Steuermodi für Fernsteuersender.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Funktionskanäle. Je mehr Kanäle, je mehr Funktionen kann man steuern. Mindestens 6 Funktionskanäle sind für ausgewachsene RC Helikopter erforderlich. Alles darunter ist für den Modellflug nicht wirklich brauchbar. Mit 6 Funktionskanälen kann man die Grundfunktionen eines Modellhubschraubers steuern.
Grundfunktionen/ Kanäle:
Will man Zusatzfunktionen steuern, wie z. Bsp. Beleuchtung schalten, Fahrwerk fahren oder Rettungsfunktion auslösen, dann ist für jede Zusatzfunktion ein weiterer Kanal erforderlich. Dies sollte man schon beim Kauf berücksichtigen. Sonst ist man in Ermangelung an Funktionskanälen bald genötigt, eine neue Fernsteuerung zu kaufen. In der Regel ist man mit 10 bis 14 Kanälen gut bedient.
Mehr zu den einzelnen Steuermodi (Mode 1 - 4)
Modellhubschrauber werden am häufigsten im Steuermode 2 geflogen.
Roll (Aileron)
Nick (Elevator)
Gear (Rudder)
Pitch
Nähere Informationen zur Kanalbelegung gibt es unter
Kanalbelegung
Aus dieser Aufstellung kann man auch ersehen, das üblicherweise mindestens 6 Kanäle (Proportionalkanäle!) zum Steuern eines Helis benötigt werden. Um Reserve für Sonderfunktionen zu haben, empfiehlt sich also die Anschaffung einer 8 Kanal (oder mehr) RC Anlage. Meine Futaba T8FG zum Beispiel hat 8+2 Kanäle, das bedeutet 8 Proportionalkanäle + 2 zusätzliche Schaltkanäle. Die Kanalbelegung ist in der Reihenfolge nicht genormt - sie variiert von Hersteller zu Hersteller. Aber auch die Hersteller selbst behalten sich Änderungen in der Kanalbelegung für die Zukunft vor.
Es gibt für Modellhelikopter verschiedene bauarttypische Taumelscheibenanlenkungen.
Da bei Paddelhelikoptern eine Taumelscheibenmischung im Sender erforderlich ist, muss der Sender einen solchen Taumelscheibenmischer bereits integriert haben. Der TS- Mischer ist eine Art softwareseitige Aufbereitung der Signale für die Taumelscheibenservos. Die Auswahl der Mischung erfolgt durch einfache Auswahl der Anlenkungsart im Sender und muss der tatsächlichen Konstruktion der Taumelscheibenanlenkung entsprechen!
Bei Flybarless Helikoptern ist diese Signalaufbereitung für die (TS) Taumelscheibe meist in das FBL selbst integriert. Die TS- Mischung im Sender wird dann nicht benötigt und muss deaktiviert bleiben.
Im Bild ist die Anordnung der Taumelscheibenservos an einer H3 120° Taumelscheibe zu sehen. Das linke Rollservo wird an den Anschluss PITCH des Empfängers angeschlossen. Bei Futaba ist das bei Standardeinstellung der Kanal 6.
Die meisten RC Helis mit CCPM Taumelscheiben besitzen eine Anlenkung der Taumelscheibe mit 3 Servos. Bei größeren Exemplaren findet man häufiger auch Anlenkungen mit 4 Servos. Man bezeichnet erstere Taumelscheibenanlenkung wegen der 3 vorhandenen Anlenkpunkte als H3-Anlenkung. Eine 4 Punkt Anlenkungen trägt die Bezeichnung H4 (Heli4).
Neben der Anzahl der Anlenkpunkte an der Taumelscheibe kann auch die Anordnung der Anlenkpunkte noch variieren. Sind bei einer H3 Anlenkung die Nick (Elevator) und Roll (Aileron) Anlenkpunkte in einem Winkel von 120° zueinander angeordnet, dann nennt man diese Anlenkung " H3 120°". Bei einem 140° Winkel zwischen Roll und Nick spricht man von " H3 140°".
H4 90° bezeichnet eine Konstruktion mit 4 Anlenkpunkten die 90° Abstand zueinander haben.
Um die ordnungsgemäße Bewegung/Kippung der Taumelscheibe als Reaktion auf die Steuerbefehle vom Sender zu gewährleisten, muss die Type der Taumelscheiben- Anlenkung unbedingt korrekt vorgegeben werden. Erst dann kann anhand eines hinterlegten Algorithmus die Umrechnung /Mischung der Steuersignale korrekt erfolgen.
Die am häufigsten vorzufindende Form der Anlenkung ist die H3 120°. Diese wird verwendet bei fast allen 3D-Helikoptern.
Hier im Bild zu sehen sind die AFR- Einstellungen des Taumelscheibenmischers der Futaba T8FG. Mit den Werten wird der Weg der jeweiligen Steuerfunktion begrenzt. Bei Einstellung von 0% bewegt sich nichts an der Taumelscheibe. (Minus) -100% und (Plus) +100% Stellen die Maximalwege für die Funktionen Nick (Elevator), Roll (Aileron) und Pitch dar, natürlich mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen. Will man Beispielsweise den Kollektivpitch- Winkel erhöhen, dann muss man für Pitch einen größeren Wert (weiter entfernt von 0% (Null) eingeben.
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