Um diese Frage zu verstehen, beleuchten wir den Entwicklungsverlauf, bedingt durch den technischen Fortschritt.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit war im Helikopterbereich diese Frage eigentlich gar nicht relevant. Für die großen Helikopter war ein Verbrennerantrieb die einzige praktikable Lösung, denn die seinerzeit verfügbaren Akkus besaßen nicht die nötigen Leistungs- Merkmale. Akkus waren zu schwer und besaßen eine zu geringe Leistungsdichte. Das machte Elektrohelis leistungsschwach und bescheerte ihnen eine nur kurze Flugzeit. In der Blütezeit der Verbrennerantriebe waren nur Wenige ehrgeizig und vermögend genug, einen RC-Helikopter mit Elektroantrieb zu bauen.
In der Folge entwickelte man jedoch die Elektroantriebstechnik weiter. Die Akkus wurden leichter und leistungsstärker,
Die Preise sinken weiter und neue Technologien sorgen für noch mehr Leistung und längere Lebensdauer der Akkus. Das gleiche gilt für die Elektro- Reglertechnik und sonstige Elektronik. Lediglich im oberen Leistungsbereich sind die elektrischen/elektronischen Komponenten vergleichsweise teuer.
Alle Verbrennerantriebe produzieren Abgase und erzeugen Lärm.
Benzinmotoren, die mit handelsüblichem Benzin von der Tankstelle gefüttert werden, sind trotz der gestiegenen Benzinpreise recht günstig im Betrieb. Dahingegen kostet Nitromethan ein Vielfaches von Benzin. Benzinmotoren produzieren zudem weitaus weniger sichtbare Abgase als ein Glühkerzenmotor. In der Anschaffung sind Benzinmotoren wiederum teurer als Glühkerzenmotoren.
Sowohl Benzin- als auch Nitromethanolmotoren erzeugen eine sehr heli-untypische Geräuschkulisse. Solche Motoren klingen eher wie Motorsägen, was viele Modellbauer dazu bringt, sich für einen Elektro- oder Turbinenantrieb zu entscheiden.
Ein Turbinenantrieb ist für viele Modellflieger die schönste und dem bemannten Vorbild ähnlichste Antriebsart, denn die meisten bemannten Helikopter werden ebenfalls von einer oder gar mehreren Turbinen angetrieben. Der Sound einer Modellturbine ist unverwechselbar eigen und entspricht am ehesten den bemannten Vorbildern. Die Turbinenabgase sind recht heiß und unter normalen Bedingungen nicht zu sehen. Als Treibstoff dient wie bei den bemannten Helikoptern Kerosin.
Turbinenantriebe finden am ehesten bei originalgetreuen maßstabsgerechten Nachbauten, sogenannten Scale- oder Super Scale- Modellen Verwendung. Turbinenantriebe sind relativ teuer in der Anschaffung, im Unterhalt und der Wartung. Mehrere Tausend Euro Anschaffungskosten für eine Turbine und die elektronische Steuereinheit, sowie eine jährliche Wartung, die mit nicht zu unterschätzenden Kosten zu Buche schlägt, sind die Regel. Aus diesem Grund sind Turbinen im Modellhelikopterbereich seltener zu finden als die anderen Antriebsformen.
Siehe auch: RC-Helicopter Turbine
Für alle Verbrennerantriebe gilt: Sie sind für Anfänger wenig geeignet! Elektroantriebe überzeugen durch Einfachheit, Robustheit und Zuverlässigkeit.
Bewertungs- Kriterium | Elektroheli |
Verbrennerheli |
Umweltfreundlichkeit (Lärm, Abgase) | ||
Vibrationsanfälligkeit (antriebsbedingt) | ||
Wartung/ Instandhaltung | ||
Pflege- Reinigungsbedürftigkeit (Verschmutzungsneigung) | ||
Beherrschbarkeit der Technik (für Anfänger) | ||
Ausfallrisiko des Motors | ||
Leistung/ Power | ||
Anschaffungskosten (Motor und nötiges Zubehör) | ||
Betriebskosten (inkl. Verschleiß Akkus, Spritkosten, usw.) | ||
Sicherheit (versehentliches Anlaufen des Motors) | ||
Sicherheit (Verbrennungsgefahr) | ||
Zuverlässigkeit (Start auch bei unterschiedlichen Temperaturen usw.) |
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