RC Helikopter für Anfänger - Pitchwinkel einstellen

Pitchwinkel am RC-Helikopter mit digitaler Pitchlehre einstellen
Pitch messen und einstellen – Beispiel FBL-Heli

Eine korrekte Pitcheinstellung ist Grundvoraussetzung für sauberes, vorhersehbares Flugverhalten. Wichtig: Die Reihenfolge der Schritte strikt einhalten.

Definition Pitchwinkel am RC-Helikopter

Pitchwinkel = Anstellwinkel der Rotorblätter.

Beispiele zeigen einen Zweiblattkopf; bei Mehrblattköpfen analog vorgehen.

Allgemeines zum Einstellen

Paddelkopf

Pitch-Einstellung am Paddelkopf
Pitch am Paddelkopf im Sender (Swash AFR)

Taumelscheibenmischung erfolgt im Sender . Taumelscheibentyp dort wählen, gemischte Signale gehen an den Empfänger.

Flybarless

Pitch-Einstellung am FBL-Kopf
FBL-System enthält Mixer & Pitchlimits

Im Sender H1/Normal wählen, Knüppelwege im FBL einlernen. Pitch - und Mischerwerte werden im FBL eingestellt.

Pitchwinkel richtig messen

Immer relativ zur Hauptrotorwelle. Referenz: Paddelstange (Paddelkopf) oder Hilfsstange (FBL).

Pitchmessung am RC-Heli
Referenzstange 90° zur Hauptrotorwelle
Paddelstange muss beim Messen waagerecht stehen!

Analoge Pitcheinstell-Lehren

Analoge Pitchlehre
Lehre auf das Blatt stecken (FBL: Teller/Hilfsstange)
Referenzstange anpeilen
Oberkante Lehre parallel zur Referenzstange
Richtige Peilung
Referenzstange muss exakt fluchten
Lehren mit Libelle:
  • Rotorwelle vorher exakt vertikal ausrichten!
  • Sonst misst die Libelle falsch.

Digitale Pitcheinstell-Lehren

Digitale Pitchlehre auf Teller
Digitale Lehre auf Magnet-/Klett-Teller

Nullen! Vorher an einer Referenz (Chassisoberkante/Motor) auf 0° stellen.

Alternative sichere Null-Methode siehe weiter unten.

Kollektiver Pitch

Zu viel Pitch ⇒ Strömungsabriss möglich.

Zyklischer Pitch

Höherer zyklischer Pitch ⇒ agilere Reaktion.

Empfohlene Pitchwerte

Anfänger

Kollektiv: 9–11° (± gleich)

Zyklisch: 5–7°

Fortgeschrittene

Kollektiv: 11–12° (± gleich)

Zyklisch: 8–12°

Scalemodelle

  • +9–11°
  • 0 bis −3°

Zyklisch: 5–7°

Pitch am FBL-Heli einstellen

Schritt 1 – Vorbereitung

Check vor dem Setup:
  • Verkabelung Empfänger–FBL–Servos korrekt
  • Servoarme noch nicht montiert
  1. Sender : neues Modell, H1/Normal.
  2. Sender -Check: Subtrim 0, Trimmung 0, keine D/R, Wege 100% (Futaba 120–125%), Futaba: Gas reversieren.
  3. Gestängelängen TS laut Hersteller.
  4. Servoarme ab – dann erst Strom!
  5. Reihenfolge: Sender EIN → Empfänger EIN, FBL Setup-Modus.
  6. FBL-Grundeinstellungen (Empfänger-Typ, Servo -Frequenz, Kanäle, Richtungen, Mitten usw.). Danach im Sender nichts mehr ändern (außer Expo)!
Servoarme 90° zur Anlenkstange
Servoarme 90° zur Anlenkstange; Feintrimm im FBL. Schrauben sichern!
Kein Neutral-Menü im FBL? Dann beim Einstellen von 0° Pitch den Pitch-Knüppel mittig lassen!

TS-Servoarme orthogonal? Gestänge korrekt? TS steht 90° zur Hauptrotorwelle.

Taumelscheibe in Neutralstellung
Neutrale TS-Position = Basis für perfekte Pitchwerte
Obere Gestänge TS–Blatthalter müssen exakt gleich lang sein – sonst schlechter Spurlauf!

Pitch exakt einstellen

Beide Blätter 90° einklappen. Gleiche Höhe = 0°. Bei schwachen Servos Heli seitlich ablegen.

0° Pitch durch Einklappen kontrollieren
Null-Pitch durch Blatt-Einklappen kontrollieren

Blätter unterschiedlich? Gestänge anpassen – entweder:

  1. TS hoch/runter (Gestänge Servos–TS gleichmäßig ändern)
  2. TS–Blatthalter Abstand ändern (Gestänge gleichmäßig ändern, nicht bei DFC)
DFC-Köpfe: Gewindestangen IMMER bis Anschlag einschrauben!
Gestänge korrekt einschrauben
0° Pitch erreicht
Pitch an beiden Blättern erreicht

Pitch ✔️ – Kollektiv-Pitch lässt sich auch ohne Lehre berechnen: Pitchrechner .

Laufrichtung TS-Servos bei kollektivem Pitch prüfen. Alle gleich? Sonst im FBL umkehren (Sender bleibt).

Voreilende Anlenkung
Voreilende Anlenkung
Voreilung Mehrblattkopf
Nacheilung Mehrblattkopf
Voreilende Anlenkung: TS bewegt sich für +Pitch nach oben.
Nacheilende Anlenkung: TS bewegt sich für +Pitch nach unten.
Meist: voreilende Anlenkung. Mehr dazu:

Kollektiv-Pitch einstellen

Maximalwerte (±) im FBL setzen. Bei Bedarf asymmetrisch später per Pitchkurve im Sender .

TS muss beim Hoch-/Runterfahren stets horizontal bleiben.

Roll /Nick prüfen (Pitchknüppel Mitte):

  • Roll L/R → TS kippt L/R
  • Nick vor/zurück → TS kippt vor/zurück

Stimmt etwas nicht: im FBL invertieren.

Richtungsumkehr im HC3SX
Beispiel: Richtungsumkehr in Bavarian Demon HC3SX

Zyklischer Pitch einstellen

Zunächst oft ein Referenzwert (z. B. 6° Roll ) nötig (Microbeast). Andere FBLs: Maxwerte für Roll/Nick direkt. Ausgang: 0° kollektiv. Bei vollem Roll/Nick messen und im FBL einstellen.

Bilder zur TS-Bewegung: Taumelscheibe

Messung identisch bei 2/Mehrblatt – entscheidend ist die Blattposition.

Bei zu wenig Platz für mechanische 90°-Verschiebung: virtuelle Taumelscheibenverdrehung (Phasenversatz) nutzen. Siehe Winkelvorlauf .

Zyklischer Pitch messen (Roll/Nick)
Mechanischer 90°-Vorlauf
Zweiblattkopf mit 90°-Voreilung

Zyklischer Pitch (Roll )

Blatt parallel zur Längsachse ausrichten. Vorderes oder hinteres Blatt messen (Vorzeichen beachten).

Zyklischer Pitch Roll messen

Zyklischer Pitch (Nick)

Blatt 90° zur Längsachse. Rechtsdrehender Rotor: Blatt 90° nach links. Rechts messen geht, aber mit negativem Vorzeichen.

Zyklischer Pitch Nick messen
>14° Kollektiv nicht empfehlenswert (Strömungsabriss). Hohe zyklische Werte = sehr agil.

Mehrblatt-Rotorkopf Anlenkung
Anlenkkugeln 90° vor der Blattachse

Schiefe Gestänge egal – entscheidend: Kugelposition am Innenring relativ zur Blattachse.

Mechanisch 90°-Voreilung am 4-Blatt-Kopf
Mechanisch 90°-Voreilung
Bei vielen Blättern mechanisch nicht möglich ⇒ virtuelle Taumelscheibenverdrehung im FBL.

Virtuelle Taumelscheibenverdrehung

Mechanisch z. B. 55° + virtuell 35° = 90° effektiv. Achtung: TS kippt sichtbar versetzt (z. B. Nick kippt nicht exakt nach vorn).

Virtuelle Taumelscheibenverdrehung
Virtuelle TS-Verdrehung ergänzt mechanischen Vorlauf

Winkelvorlauf prüfen

Blatt parallel zur Längsachse ausrichten, nur NICK geben. Ändert sich der Blattwinkel, stimmt der effektive Vorlauf nicht.

Pitchkurve anpassen (Normal/Schwebflug)

Standard 3D (symmetrisch)

Symmetrische Pitchkurve

Meist ± gleich. Schwebpunkt liegt etwas über Knüppelmitte – Gewöhnungssache.

Asymmetrisch (wenig/kein Negativ-Pitch ) erst nach kompletter Mechanik über Pitchkurve im Sender .

Nur Schweb-/Normalflug (Anfänger)

Pitchkurve für Anfänger/Schwebflug

Linken Kurvenbereich anheben → Negativpitch reduzieren (z. B. −3° bis +10°).

Reihenfolge einhalten – sonst stimmen die Ergebnisse nicht!
Letzte Änderung: 26.07.2025
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