Modellhelikopter mit Turbine sind selten – und jedes Mal ein Hingucker. Das Flugbild ähnelt großen Elektro-/Verbrennerhelis, doch der Sound, der flimmernde Abgasstrahl und der Kerosinduft machen den Unterschied.
Schon Zuschauen ist ein Erlebnis – selbst einmal einen RC-Turbinenheli zu fliegen, bleibt für viele ein Traum. Wir helfen dir gern, ihn zu verwirklichen.
Benzin- und Methanolmotoren waren lange Alternative zur Turbine. Bei Helis dauerte es, bis der Abgasschub so reduziert werden konnte, dass der Antrieb sinnvoll nutzbar ist.
Mechanik und Steuerung unterscheiden sich kaum von anderen Antriebsarten. Umbau-Kits erleichtern den Wechsel.
Beispiel: Modellturbine von JetCat:
Die FADEC/ECU (Full Authority Digital Engine Control / Electronic Control Unit) steuert Start, Lauf und Shutdown. Sie regelt Pumpe, Ventile, Starter und überwacht Temperatur, Drehzahl, Spannung und Laufzeit.
Großer Vorteil: Turbinen laufen weich und nahezu vibrationsfrei – perfekt für Scale-Helis.
Jakadofsky-Turbine in einer Big Scale Lama SA315B
Die Preise fallen bzw. die Qualität steigt – der Einstieg wird leichter.
Ansaugen, Verdichten, Einspritzen, Verbrennen, Expandieren: Das Abgas treibt das Turbinenrad (und damit den Kompressor) an. Mehr Treibstoff = mehr Leistung.
Der Rotor muss vor dem Zünden drehen. Meist hilft ein Elektrostarter. Zwei Startarten:
Die Animation zeigt eine Turbine mit zentrifugalem Kompressor (ein Flügelrad). Einfach, leicht und ideal fürs Modell. Bei einer Wren 44 siehst du den integrierten Elektrostarter und das Schutzgitter gegen FOD (Fremdkörper).
Abgasschub ist im Heli unerwünscht. Wir wollen Drehmoment am Rotor – möglichst effizient.
Leistungsabnahme direkt an der Turbinenwelle via Getriebe. Einfach, aber Abgasschub ungenutzt & driftfördernd. Hoher Verbrauch, große Tanks.
Jakadofsky Wellenleistungsturbine: gut sichtbar Fliehkraftkupplung und Abtriebsritzel. Speziell für Helis entwickelt.
Ein zweites Turbinenrad nutzt den Abgasstrom, die Wellen sind entkoppelt. Effizienter, weniger Restschub und Drift – dafür etwas schwerer/teurer.
JetCat SPH10: links/rechts die Abgasauslässe, mittig das Getriebe. Geringerer Auslassdruck reduziert Nebeneffekte.
500–700 °C am Auslass – das Abgas muss sicher geführt werden. Meist doppelwandige Rohre, maßgeschneidert und teuer.
Venturi-Effekt: Das schnelle Abgas am Innenrohr erzeugt Unterdruck zwischen den Rohren, saugt warme Luft heraus und kühlt das System.
Ein gutes Abgassystem kostet oft mehrere hundert Euro – ohne Spezialwerkzeug kaum sauber zu bauen.
Kein Gassignal? FADEC wartet 0,5 s, geht auf Leerlauf. Nach weiteren 1,5 s wird abgeschaltet. Diese Zeiten sind fest programmiert.
Heißes Abgas, Flammen beim Start – Brandgefahr ! CO₂-Feuerlöscher (≥2 kg) ist Pflicht. Pulverlöscher zerstören die Turbine.
CO₂ löscht rückstandslos, ist nicht leitend und schützt die Turbine. Hoffentlich nie nötig – aber unverzichtbar.